Traditionelle Weihnachtsgerichte aus aller Welt
Schon das Vorbereiten des Weihnachtsmahls macht viel Spass – das Dekorieren der Festtafel mit Kränzen, Bändern und Kerzen oder die verschiedenen Tätigkeiten in der Küche, damit die Gerichte rechtzeitig in den Ofen oder auf den Herd gelangen. Bereichern Sie das Weihnachtsfest dieses Jahr, indem Sie eine Köstlichkeit aus einem fernen Land servieren. Was soll es sein: Crevetten vom Grill, gefüllte Peperoni oder luftiges Hefegebäck? Am liebsten alles!
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Christmas Fried Chicken – Japan
Kentucky Fried Chicken zu Weihnachten, wirklich? Warum nicht! Was in den 1970er-Jahren als Idee zur Belebung eines serbelnden Restaurants begann, hat sich zu einer beliebten Tradition entwickelt. Das erste KFC, das in Japan eröffnet wurde, lief nicht besonders gut, bis der Besitzer auf die Idee kam, seinen Colonel Sanders als «Santa-san» zu verkleiden und Buckets mit frittierten Pouletstücken als Weihnachtsspezialität zu verkaufen. Mittlerweile servieren auch andere Restaurants Poulet zu Weihnachten, doch KFC bleibt für die meisten Japaner die erste Wahl.
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Kūčios – Litauen
An Heiligabend wird in Litauen Kūčios gegessen. Das Mahl besteht aus 12 einzelnen Gerichten entsprechend den 12 Aposteln. Traditionellerweise enthält Kūčios weder Fleisch noch Milchprodukte. Den Gästen werden Köstlichkeiten wie Heringsalat oder gekochte Getreidekörner mit Honig und Trockenfrüchten vorgesetzt. Als Dessert gibt es Mohnmilch. Wer nicht alle 12 Gerichte zubereiten will, konzentriert sich am besten auf Kūčiukai, ein süsses Gebäck aus Hefeteig, der mit Mohn zu kleinen Nuggets gerollt wird.
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Tamales – Costa Rica
Dieser Leckerbissen besteht aus Maisteig, Fleisch und Gemüse, eingewickelt in Mais- oder Bananenblätter. Schon lange vor den Mayas und Azteken wurden Tamales in Mittelamerika zubereitet. In Costa Rica werden Tamales gern zu Weihnachten gegessen. Jede Familie hat ihr eigenes Rezept basierend auf Maisteig, Schweinefleisch, Reis, Peperoni und Karotten. Das Bananenblatt dient nicht nur als Verpackung, sondern auch als Teller.
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Chiles en Nogada – Mexiko
Festlich sehen sie aus, die grünen Schoten in einer cremigen, weissen Walnusssauce, dekoriert mit Granatapfelkernen und Petersilie. Bei den Schoten handelt es sich um kleine Poblano-Peperonis. Gefüllt sind sie mit einer Hackfleisch-Mischung mit Panochera-Äpfeln, Süssmilchbirnen, Nüssen und Gewürzen. Da Rot, Weiss und Grün die Farben der mexikanischen Flagge widerspiegeln, gelten Chiles en Nogada als Nationalgericht Mexikos und werden sowohl am Unabhängigkeitstag, dem 16. September, als auch an Weihnachten serviert.
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Hojuelas – Kolumbien
Dieses quadratische, süsse Gebäck ist der beste Beweis, dass eine ganze Mahlzeit nur aus Dessert bestehen kann. Die Zubereitung der Hojuelas beginnt in Kolumbien bereits neun Tage vor Weihnachten. In dieser Zeit kommt die Familie zusammen, um zu singen, zu beten und Festtagsleckereien zu schnausen. Der Teig, gemischt aus Eiern, Weizenmehl, Wasser und Orangensaft, wird in pflanzlichem Öl frittiert und reichlich mit Zucker bestreut.
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Hallaca – Venezuela
Die Zubereitung der venezolanischen Hallacas mag einfach erscheinen: Fleischstückchen mit Maisteig mischen, in Bananenblätter wickeln und dämpfen, aber richtig gemacht nimmt dies einen ganzen Tag vom Morgen bis zum Abendessen in Anspruch. Die Familienmitglieder waschen und schneiden die Bananenblätter, stellen das Annatto-Öl her, das für einen süssen, nussigen Geschmack sorgt, bereiten die Füllung aus Poulet, Schweinefleisch und Gemüse vor, vermischen sie mit dem Maisteig, fügen Sultaninen, Oliven, Kapern, Zwiebeln und Chilis hinzu und wickeln das ganze in die Bananenblätter ein.
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Bûche de Noël – Romandie/Frankreich
Kehren wir in nähere Gefilde zurück. Die Bûche de Noël (Weihnachtsstamm) ist überall dort eine Tradition, wo Französisch gesprochen wird. Sie geht auf den Brauch zurück, an Heiligabend einen geweihten Holzklotz im Kamin zu verbrennen. Ein rechteckiger Biskuitboden wird mit Schokoladen-Buttercreme bestrichen und anschliessend aufgerollt. Der vergnüglichste Teil besteht darin, die Bûche so zu gestalten, dass sie einem Baumstamm gleicht. Kleine Weihnachtsbäume, Häuschen, Schneemänner und Tannenzapfen aus Marzipan eröffnen endlose Dekorationsmöglichkeiten.
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Christopsomo – Griechenland
Die luftige, süsse Spezialität Christopsomo (Christusbrot) ist am grossen Kreuz aus zwei Teigrollen erkennbar, das die Oberseite ziert. Der Teig wir aus Mehl, Hefe, Olivenöl und Zimt gemischt und je nach Rezept mit Gewürznelken und Anis gewürzt. Zur Dekoration werden häufig Walnüsse, Sesam und Mandelstifte verwendet.
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Crevetten auf dem Grill – Australien
Die Australier sind generell als grosse Grill-Fans bekannt, und am Weihnachtstag darf das «Barbie» (Barbeque) auf keinen Fall fehlen. Die Familien treffen sich am Strand, im Park oder am Pool im eigenen Garten, um den südlichen Sommer zu geniessen. Ausgehend von einem TV-Spot der 1980er-Jahre ist der Ausdruck «Shrimp on the Barbie» (Crevetten auf dem Grill) zum Inbegriff des australischen Lebensgefühls geworden. Nebst Crevetten gibt es Wurst, Schweinefleisch, Rindfleisch und manchmal sogar Känguru – was für ein Festmahl.