Die berühmtesten Konzerthallen der Welt
Musik regiert die Welt: Wer bekannte Musikbühnen besucht, könnte durchaus dieser Ansicht sein. Diese legendären Musiktempel in ehemaligen Kirchen oder Tanzlokalen sind Zeugen der örtlichen Geschichte und widerspiegeln den Charakter ihrer Quartiere. Wenn Sie zufällig in einer dieser Städte sind, lohnt es sich auf jeden Fall, reinzuschauen.
-
The 100 Club, London
Dieser Veranstaltungsort im West End begann in den 40er-Jahren als Swingclub, bevor er für seine Jazz-Konzerte und später für Punk und Rock bekannt wurde. In den 70er-Jahren befand sich sogar ein verstecktes chinesisches Take-away im Club. Zwischen den roten Wänden des Clubs mit der grossen Aufschrift 100 fanden auch «geheime» Auftritte der Rolling Stones und von Alice Cooper statt, und manchmal gibt es hier Comedy-Shows oder Tanzstunden.
-
The Bowery Ballroom, New York City
Wie viele andere Häuser in der Lower East Side blickt auch dieses dreistöckige Beaux-Arts-Gebäude in der Delancey Street auf eine bewegte Geschichte zurück. Das 1929 kurz vor dem Börsencrash als Theater erbaute Haus blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs geschlossen und diente dann als Warenhaus, Juweliergeschäft, Schuhhandlung, Lampen- und Teppichladen. 1998 wurde es in den Bowery Ballroom umgewandelt, ein beliebtes Lokal mit Livemusik, das sowohl junge als auch etablierte Künstler unterstützt.
-
Vicar Street, Dublin
Die Thomas Street ist bekannt für die Brauerei St. James’s Gate, wo Guinness-Bier gebraut wird, aber diese Strasse in Dublin ist noch aus einem weiteren Grund bemerkenswert. Der riesige Konzertsaal Vicar Street, der sich in einem unverkennbaren Eckgebäude aus rotem Backstein befindet, bietet über 1 000 Sitz- oder 1 500 Stehplätze. Seit der Eröffnung 1998 sind hier Stars wie Bob Dylan, Ed Sheeran und Lana Del Rey aufgetreten.
-
The Fillmore, San Francisco
Wohl kein anderes Gebäude verkörpert den Geist des Fillmore-Viertels – eines ethnisch gemischten Arbeiterquartiers von San Francisco – so gut wie dasjenige, das den gleichnamigen Konzertsaal beherbergt. Das 1912 als Tanzsaal erbaute Haus wurde später zu einer Rollschuhbahn umfunktioniert. 1954 begann der afroamerikanische Geschäftsmann Charles Sullivan damit, im Fillmore Konzerte zu veranstalten. In den 60er-Jahren, als das Fillmore für psychedelische Musik und Gegenkultur bekannt war, traten hier Janis Joplin und Jimi Hendrix auf. Obschon mittlerweile etwas zahmere Musik auf dem Programm steht, erinnern noch immer klassisch psychedelische Poster an die bewegte Vergangenheit.
-
Preservation Hall, New Orleans
Dieser typische Jazzsaal im lebhaften French Quarter von New Orleans befindet sich in einem nicht mehr ganz frischen, aber charmanten, zweistöckigen Holzhaus, das in den 50er-Jahren als Kunstgalerie diente. Der Galerist, der Kunsthändler Larry Borenstein, liess Jazzbands auftreten, und bald zogen die Konzerte mehr Besucher an als die Gemälde. In den 60er-Jahren übernahm Allan Jaffe die Leitung und holte lokale, häufig sehr arme Jazzmusiker auf die Bühne. Unter Führung von Ben Jaffe, dem Sohn von Allan, ist die Preservation Hall heute springlebendig wie eh und je.
-
Wieliczka Salzbergwerk, Krakau
«Underground» im buchstäblichen Sinn erleben Sie im 700 Jahre alten Salzbergwerk Wieliczka bei Krakau. Die beliebte Touristenattraktion verwandelt sich am Abend in einen Konzertsaal. Mehr als 300 Meter unter Tag finden klassische Konzerte statt. In der Mine sind grosse Namen aufgetreten, zum Beispiel der polnische Oscar-Preisträger und Komponist Jan A. P. Kaczmarek. Besonders beliebt sind die Veranstaltungen zum neuen Jahr, wenn Chöre und Opernensembles aus aller Welt auftreten.
-
The Bluebird Café, Nashville
Die babyblaue Markise und die Schaufenster würden es nicht vermuten lassen: Im Bluebird Café gehen einige der bekanntesten amerikanischen Liedermacher ein und aus. Auf der kleinen Bühne des Cafés spielen sie Country-, Pop- und Rock-Hits, die sie zwar geschrieben haben, die aber durch andere Musiker bekannt wurden. Im Jahr 2012 kam das Café in der Fernsehserie Nashville vor.
-
King Tut’s Wah Wah Hut, Glasgow
Das meist kurz King Tut’s genannte Lokal in Glasgow, in dem bloss 300 Personen Platz finden, war für viele namhafte Bands das Sprungbrett zum Erfolg. 1993 spielten hier The Verve, Radiohead und Oasis. In dieser Zeit wurde Oasis bei einem Live-Auftritt entdeckt und durch das Plattenlabel Creation unter Vertrag genommen. Auch heute noch bringt King Tut’s frische Musiktalente auf die Bühne. Zudem werden hier auch grosse Burger und das selbst gemachte King Tut’s Lager serviert.
-
The Roxy Theatre, Los Angeles
Das Roxy auf dem Sunset Strip wurde 1973 mit einem Gig von Neil Young eröffnet, der drei Tage in Folge auftrat. Im Laufe der Jahrzehnte lösten sich hier Rock-, Punk- und Metal-Bands ab. Mittlerweile sind die Töne zwar sanfter geworden, doch das Roxy ist noch immer der perfekte Ort für eine aufregende Nacht in West Hollywood. 1986 machten die Guns N’ Roses eine Live-Aufnahme im Roxy, und 2011 drehten die Sum 41 hier ein Musikvideo. Nebst der Livemusik sind hier auch Comedy-Abende und Performance-Shows angesagt.
-
Paradiso, Amsterdam
Das Paradiso, das 1968 in einer ehemaligen Kirche aus dem 19. Jahrhundert eröffnet wurde, zieht seither eine neue Art von «Gläubigen» an. Im riesigen, im Ausgehviertel Amsterdams gelegenen Konzertsaal spielten in den 70er-Jahren unzählige Punk-Bands, während in den 80er-Jahren Raves und Dance-Partys dominierten. David Bowie und Lady Gaga traten hier auf, doch das Paradiso ist zugleich auch als alternativer Live-Musikclub bekannt, der Indie-Bands unterstützt.