Leckereien auf stimmungsvollen Märkten in aller Welt
Sei es der Berner Märit auf dem Bundesplatz oder der Spezialitätenmarkt in der Halle des Hauptbahnhofs Zürich, Märkte locken mit frischen Produkten und ihrer besonderen Ambiance. Erst recht lohnt sich der Besuch auf dem Markt während einer Reise, denn dadurch können Sie authentische Einblicke in die Kultur der Einheimischen gewinnen. Was macht einen Markt einzigartig, und was gibt es für lokale Spezialitäten zu probieren? Wir verraten es hier.
Borough Market, London
Einer der ältesten Lebensmittelmärkte Londons liegt südlich der Themse in der Nähe der London Bridge. Im Borough Market finden Sie Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch aus aller Welt, wobei regionale Produkte im Zentrum stehen. Das qualitativ hochwertige Angebot wissen auch die Köchinnen und Köche bekannter Restaurants zu schätzen, die hier regelmässig einkaufen. Auf dem Gelände des Borough Market können Sie Street Food probieren. Nebst echtem Raclette sind besonders die Salt Beef Bagels zu empfehlen. Der 2020 renovierte Borough Market diente als Drehort für den Film «Harry Potter und der Gefangene von Askaban». Finden Sie den Eingang des Pubs «Zum Tropfenden Kessel» (The Leaky Cauldron)?
Markthalle IX, Berlin
Der Wochenmarkt mit Produkten des täglichen Bedarfs bildet die Basis der Markthalle IX. Der auch unter dem Namen Eisenbahnmarkthalle bekannte Markt in Berlin wurde 1891 als einer von 14 städtischen Distriktmärkten eröffnet. Die Markthalle an der Eisenbahnstrasse in Kreuzberg erfüllt eine wichtige soziale Funktion. 2011 gelang es einem Kollektiv mit Unterstützung der Anwohnerschaft, die Umwandlung der Markthalle in ein Supermarktcenter abzuwenden. Viele Lebensmittel stammen aus der Region und werden direkt von kleinen Produktionsbetrieben angeboten. Eine «Tofurei», eine Schaubäckerei und eine kleine hauseigene Brauerei geben Einblick in die Herstellung von Lebensmitteln. Im Street-Food-Markt widerspiegelt sich die enorme Vielfalt der Esskultur in der Einwanderungsstadt Berlin.
Mercato Storico Albinelli, Modena
Der Albinelli-Markt in Modena gilt als einer der schönsten Italiens. Die im Jugendstil gestaltete Markthalle zählt zu den Baudenkmälern von nationaler Bedeutung. Gleich neben der Piazza Grande begrüsst Sie der Mercato Albinelli mit Gerüchen und Geschmäckern aus der Vergangenheit. Kleine Läden mit Salami, Parmesan und vielen anderen italienischen Spezialitäten ergänzen die Früchte- und Gemüsestände. Bestellen Sie einen Espresso oder einen Macchiato caldo in der stimmungsvollen Bar Schiavoni. Ein Kauftipp: Sichern Sie sich eine Flasche «Aceto Balsamico di Modena». Diese geschützte Bezeichnung steht für den ausgezeichnet duftenden Essig, der in einem langwierigen Verfahren gewonnen wird.
Mercat de la Boqueria, Barcelona
Etwa auf halbem Weg zwischen der Plaça de Catalunya und dem Hafen liegt der berühmteste und malerischste Markt Barcelonas. Das Gebäude aus Stahl und Glas wurde 1914 fertiggestellt, doch bereits viel früher gab es hier einen Markt. Im 13. Jahrhundert verkauften Fleischhändler ihre Waren auf diesem Abschnitt der Ramblas, der Flaniermeile von Barcelona, und noch heute werden hier Gemüse, Fleisch, Fisch und Tausende von unterschiedlichen Produkten mit viel Charme verkauft. In den zehn Bars der Boqueria können Sie Austern mit einem Glas Cava probieren oder katalanische Leckereien wie Eier mit Tintenfisch oder Cap-i-pota (Eintopf mit Kopf und Füssen vom Kalb oder Schwein). Bon profit!
Der Grosse Basar, Istanbul
4000 Geschäfte, 30 000 Händler und jeden Tag eine halbe Million Kunden – der Grosse Basar hat überwältigende Ausmasse. Bereits kurz nach der Eroberung Konstantinopels durch die Ottomanen liess Sultan Mehmet Fatih den gedeckten Basar erbauen. In der als Schatzkammer vorgesehenen Alten Tuchhalle (Eski Bedesten) befinden sich bis heute die Gold- und Silberläden. Unter Süleyman dem Prächtigen wurde der Basar ausgebaut. Jeder Produktgruppe ist im Basar eine eigene Gasse gewidmet. So gibt es etwa die Teppichgasse, die Antiquitätengasse, die Zeltgasse oder die Schlafzimmergasse. Alte Traditionen vermischen sich hier nahtlos mit Kitsch, Kunsthandwerk und Kommerz zu einem bunten orientalischen Traum. Lehnen Sie sich zurück bei einem Türkischen Kaffee oder Tee mit süssem Baklava-Gebäck und schauen Sie dem Treiben zu.
Toyosu-Fischmarkt, Tokio
Der grösste Fischmarkt der Welt ist 2018 von Tsukiji in neu erstellte Hallen in Toyosu umgezogen. Im modernen Komplex auf aufgeschüttetem Land im Hafen von Tokio wechseln täglich 480 Arten von Meerestieren im Wert von zwölf Millionen Franken den Besitzer. Stattliche Thunfische erzielen bei der früh am Morgen stattfindenden Auktion Preise von mehreren Tausend Franken. Spezielle Aussichtsplattformen für Gäste erlauben es, die routinierten Abläufe in diesem professionellen Markt zu verfolgen. Ziehen Sie etwas Warmes an, denn in den Hallen ist es kühl. Fisch kaufen können Einzelpersonen zwar nicht, aber bei Daiwa Sushi oder Sushi Dai gibt es ausgezeichnete Häppchen zu probieren.
Cai Rang Floating Market, Vietnam
Der Unterschied zwischen der unterkühlten Fischbörse in Japan und dem bunten Treiben auf dem schwimmenden Markt in Vietnam könnte nicht grösser sein. Mit viel Spontaneität und Improvisation werden auf Hunderten von Booten nebst tropischen Früchten und Gemüse auch Reis und sogar Lotterielose verkauft. Den Markt, der fünf Kilometer vom Zentrum der Stadt Can Tho entfernt im Mekongdelta liegt, können Sie vom Land aus oder während einer Bootsfahrt erleben. Kommen Sie möglichst früh bei Sonnenaufgang und gönnen Sie sich zum Frühstück ein Bánh mì, ein vietnamesisches Sandwich bestehend aus einem Baguette gefüllt mit Gemüse, Essiggurken, Koriander, Chili und anderen Zutaten.
La-Merced-Markt, Mexiko City
Der grösste Lebensmittelmarkt von Mexiko City befindet sich in mehreren grossen Hallen in der Nähe des riesigen Stadtplatzes Zócalo. Rund um den Markt bieten inoffizielle Strassenhändler ihre Waren auf den Trottoirs und Strassen dar. Wie auf mexikanischen Märkten üblich gibt es in La Merced viele «Antojitos» (kleine Gelüste) zu probieren. Die Quesadillas enthalten nebst Oaxaca-Käse oft auch Speck, Huitlacoche (ein aus Mais gewonnenes Pilzprodukt) oder Kürbisblüten. Probieren Sie die Tostadas, knusprige Tortillas gefüllt mit Bohnen, Poulet, Salat, Chipotle-Schoten und mexikanischer Salsa.
Sonntagsmarkt in Pisac, Peru
Wir bleiben in Lateinamerika und besuchen den Markt von Pisac in den peruanischen Anden. Hier bieten Bäuerinnen aus der Umgebung jeweils am Sonntag ihre Waren an. Sie haben Gelegenheit, einen Einblick in den Alltag der Einheimischen zu gewinnen, tropische Früchte zu kosten oder Chicha, das traditionelle Maisbier der Inkas, zu entdecken.
Mercado Central, Santiago de Chile
Vor allem frische Meerfrüchte werden im Zentralmarkt von Santiago angeboten. Die eindrückliche Eisenkonstruktion aus dem Jahr 1872 beherbergt diverse Restaurants, die vorzügliche Fischgerichte servieren.