Viel zu viele Reisende stempeln Paris als langweilig und anstrengend ab, nachdem sie sich einen geschlagenen Nachmittag lang durch die Schlange zum Eiffelturm geboxt haben oder in einem kitschigen Bistro abgezockt wurden. Wenn man aber die richtigen Orte kennt, ist die Stadt der Liebe spannender als je zuvor, was der aussergewöhnlich vielfältigen, kreativen Bevölkerung zu verdanken ist. Diese Reiseroute führt Sie nicht nur zu einigen der beeindruckendsten Klassiker der französischen Hauptstadt, sondern hält auch ein paar tolle Geheimtipps parat.
Erster Tag
Nachmittags: Jetzt ist Schluss mit überteuerten Touristenfallen, in denen labbrige Steak frites serviert werden; geniessen Sie stattdessen doch lieber mediterrane Küche im Yard. Hier können Sie stilvolle Pariser beim Erstellen ihres nächsten Instagram-Posts beobachten – denn sowohl das Essen als auch das Interieur dieses Restaurants sind wirklich très chic – und während die anderen ihre Fotos schiessen, können Sie genüsslich an einem Glas Naturwein nippen. So gross die Verlockung auch sein mag, bei einem guten Tropfen den restlichen Tag hier zu vertrödeln … Sie sollten unbedingt einen Besuch des Atelier des Lumières einplanen: Das erste digitale Museum der Schönen Künste der Stadt lässt Sie in die Kunstwerke von Künstlern wie Friedensreich Hundertwasser und Egon Schiele eintauchen.
Abends: Von aussen mag dieser Ort relativ unspektakulär wirken, aber wenn Sie einmal die Stufen zu diesem ehemaligen Güterbahnhof erklommen haben, werden Sie bestimmt verstehen, warum die Pariser so von Ground Control schwärmen. Hier herrscht kunterbuntes Treiben und es gibt einiges zu entdecken: von sorgfältig kuratierter Kunst bis hin zu Yoga-Sessions. Und das Beste: Es erwartet Sie hier eine unglaubliche Vielfalt an Restaurants. Von moderner chinesischer Küche bis hin zu traditionellen afrikanischen Gerichten ist hier für jeden Goût etwas dabei. Ein kulinarisches Highlight ist La Résidence, wo Flüchtlinge traditionelle Mahlzeiten aus ihren Heimatländern servieren. En Guete! In den Sommermonaten ist die Freiluftterrasse einer der hübschesten Orte der Stadt, während im Winter hier eher eine heimelige Atmosphäre herrscht.
Zweiter Tag
Morgens: Auch wenn man vielleicht davon ausgehen mag, dass es in Paris nur gute Bäckereien gibt, ist das durchaus nicht immer der Fall. Nicht jede «Boulangerie» macht dem französischen Ideal der Backkunst alle Ehre … diejenigen aber, die dies tun, sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Das Du Pain et des Idées lässt Ihre Träume von buttrig-zarten Croissants wahr werden. Hübscher kann man sich dieses Gebäck eigentlich gar nicht vorstellen. Wenn Sie dem Ganzen aber noch die Krone aufsetzen möchten, bestellen Sie eins mit Marzipanfüllung. Ausgestattet mit köstlichem Proviant können Sie dann genüsslich den Weg zum Louvre antreten.
Nachmittags: Nachdem Sie das mysteriöse Lächeln der Mona Lisa bewundert haben, bietet sich ein Besuch im Mokonuts an: Dieses stylishe Café serviert sowohl Kaffee und Kuchen als auch warme Gerichte und verkörpert dabei den kosmopolitischen Geist des modernen Paris. Es wird geführt von der aus Japan stammenden Moko Hirayama und dem im Libanon geborenen Omar Koreitem – kein Wunder also, dass dieser Ort mit innovativen Gerichten und Einflüssen aus dem Nahen Osten verzaubert. Was auch immer Sie dort bestellen, nehmen Sie sich auf jeden Fall einen der phänomenalen Cookies für den Weg zu Ihrem nächsten Ziel mit: Montmartre. Spazieren Sie durch das charmante Labyrinth aus Kopfsteinpflasterstrassen den Hügel hinauf, bis Sie die Basilika Sacré-Cœur erreichen. Die Kathedrale beeindruckt nicht nur mit ihrer strahlend weissen Fassade, sondern auch mit einem atemberaubenden Ausblick über die Stadt.
Abends: Nehmen Sie Platz auf den Treppenstufen des Hügels und geniessen Sie bei einer Flasche Wein den Sonnenuntergang. Wenn dann etwas Hunger aufkommt, kehren Sie doch in das schnuckelige, von Graffitis übersäte Le Refuge des Fondus ein. In diesem skurrilen Restaurant tunken junge Pariser Baguette in Töpfe mit blubberndem, geschmolzenem Gruyère und nuckeln an mit Wein gefüllten Babyflaschen. Die lockere Atmosphäre macht diesen Ort zu einem perfekten Schauplatz für einen heimeligen, feuchtfröhlichen Abend. Für einen letzten Absacker vor dem Schlafengehen bietet sich das Chambre Noir an: In ausgefallener Ambiance können Sie hier hochwertige Weine verkosten.
Dritter Tag
Morgens: Raus aus den Federn, schnell einen Kaffee zur Stärkung und dann ab ins Musée Rodin, in dem die Werke des berühmten Bildhauers Auguste Rodin ausgestellt werden. Die gepflegten Gärten ausserhalb des Museums laden zu einem verträumten Spaziergang ein, auf dem Sie auch der Bronzestatue Der Denker begegnen werden.
Nachmittags: Man muss nicht wie Quasimodo den Glockenturm erklimmen, um zu verstehen, warum der französische Autor Victor Hugo Notre-Dame so faszinierend fand. Bestaunen Sie die restaurierten Buntglasfenster dieser beeindruckenden gotischen Kathedrale und schlendern Sie dann zum Marché Saint-Germain am linken Seineufer, um sich dort einen Mittagssnack zu gönnen. Diese grosse Markthalle wurde 2016 wieder eröffnet und bietet eine unglaubliche Vielfalt an währschaften Feinschmeckerhappen.